IFOY AWARD 2020
Die Sieger sind ...

 

 

IFOY goes Hollywood. Der für die Premiere der digitalen Preisverleihung eigens kreierte fliegenden Roboter „I-T20“, kurz für „IFOY Transformer 2020“, war neben den IFOY Gewinnern 2020 der Star des Abends. Als der I-T20 sich während der Verleihung in die Kategorien transformierte und die Trophäen zu den Gewinnern „beamte“, war bei der Weltpremiere der digitalen Zeremonie der Jubel groß, wie immer bei einer IFOY Verleihung.

Seinen ersten IFOY AWARD holte sich auf Anhieb Bosch Rexroth mit dem Locator – Laser Localization Software in der Kategorie „Intralogistics Software“.  In der Kategorie „Warehouse Truck lowlifter“ überzeugte der kompakte und wendige Combi-CS des irischen Spezialisten Combilift die Jury und bei den „Warehouse Truck highlifter“ machte in einer starken Konkurrenz der ESR 1000 des US-amerikanischen Herstellers Crown das Rennen. Die Kategorie „AGV & Intralogistics Robot“ entschied der autonome Routenzug TractEasy des französischen Herstellers EasyMile für sich. In der Kategorie „Special Vehicle“ holte sich der SRSC45H9 des chinesischen Herstellers Sany einen IFOY AWARD. Bei den Gegengewichtsstaplern sicherte sich der im Oktober 2019 vorgestellte 2,5-Tonnen E-Stapler RX 60 des Hamburger Herstellers Still souverän den Sieg. Den IFOY AWARD in der Kategorie “Start-up of the Year” holte sich Wiferion – ehemals Blue Inductive – mit etaLINK 3000.

 

Intralogistics Software: Locator – Laser Localization Software, Bosch Rexroth AG

 

Der IFOY AWARD 2020 in der Kategorie „Intralogistics Software“ geht an Bosch Rexroth für den Locator – Laser Localization Software. Die internationale Jury wählte die Lokalisierungssoftware auf Grundlage von Laserdistanzmessung zur besten Neuerscheinung unter den intralogistischen Softwarelösungen.

Intralogistics Software of the Year 2020

Bosch RexrothAusschlaggebend für die Entscheidung der Jury war die einfache Inbetriebnahme in Kombination mit der hohen Marktrelevanz und der hohen Qualität. „Die Innovation liegt in der Ausgestaltung des Locator, der konkret auf aktuelle Marktanforderungen ausgerichtet ist. Sowohl für die Automatisierung von Standardflurförderzeugen als auch für die Hersteller von Sonderlösungen ist der Locator eine interessante Innovation, da er sie vom Kompetenzaufbau in Sachen umgebungsbasierte Lokalisierung entkoppelt. Er ermöglicht neuen Herstellern von Fahrerlosen Transportfahrzeugen damit einen einfachen Einstieg in den Markt“, heißt es in der Begründung der Jury.
Der Locator übernimmt die Softwarefunktion der umgebungsbasierten Lokalisierung auf Grundlage von Laserdistanzmessung. Die Software ist so aufgebaut, dass sie mit verschiedenen Sensoren funktioniert. Mit Hilfe eines Lasersensors (inklusive Sicherheitslaserscanner) bildet sie automatisch die Umgebung ab und bestimmt auf einen Zentimeter genau die Position sowie die Orientierung des Fahrzeugs. Auch bei der Inbetriebnahme einzelner Fahrzeuge bei einem Kunden sind die Zeit- und Kostenvorteile enorm, da die umgebungsbasierte Lokalisierung keine Einricht- und Einmessaufwände erfordert. Die Inbetriebnahme funktioniert schnell und einfach, die Kartierung ist mit nur einem Klick erledigt. Die vollständige Integration aller Funktionen in einem System entbindet einen Automatisierungsspezialisten auch von den Arbeiten zur Kartenerstellung und -aktualisierung sowie zur Lokalisierung innerhalb der Karte. Aus diesem Grund schätzt der IFOY Innovation Check die Marktrelevanz als hoch ein.
Diese als Produkt strikt abgegrenzte Umsetzung der umgebungsbasierten Lokalisierung sei zwar nicht grundlegend innovativ, urteilt der Innovation Check, aber die bisher am Markt verfügbaren Systeme erforderten in der Praxis deutlichen Anpassungs- und Kalibrierungsaufwand und setzten zudem Expertenwissen voraus. Diese Ingenieursarbeit habe Bosch für viele Einsatzfälle und Umgebungsfaktoren vorweggenommen und die Anpassungsfunktionen in die Software integriert.
Die Laserlokalisierungssoftware schafft gewissermaßen die Basis für autonomes Fahren in Intralogistik- und Produktionsumgebungen. Und sie befähigt AGV/AMR-OEMs, Stapler-OEMs und Systemintegratoren, autonome Fahrzeuge oder Dienstleistungen wie Flottenoptimierung zu entwickeln. Produzenten von FTS können sich auf ihre Kernkompetenz des Fahrzeugbaus und/oder der Automatisierung von Standardflurförderzeugen konzentrieren.
Der Bosch Rexroth Locator wird sowohl als Software zur Implementierung auf einem ohnehin vorhandenen Fahrzeugrechner als auch auf einem eigenen Rechner mit definierten Schnittstellen für die Sensoren zur Laserdistanzmessung und die Ausgabe der Lokalisierungsdaten angeboten.

Details zur Softwarelösung

 

Warehouse Truck "lowlifter": Combi-CS, Combilift Ltd.

 

Der IFOY AWARD 2020 in der Kategorie „Warehouse Truck lowlifter“ geht an den Combi-CS des irischen Herstellers Combilift. Die internationale Jury wählte den im Februar vergangenen Jahres vorgestellten Gabelhubwagen mit einer Tonne Tragkraft und 2500 Millimeter Hubhöhe zur besten Neuerscheinung unter den Lowlifter-Lagertechnikgeräten.

Warehouse Truck lowlifter of the Year 2020

CombiliftAusschlaggebend für die Entscheidung der Jury waren der hohe Kundennutzen und die professionelle Umsetzung. „Der Combi-CS bietet einen deutlichen Mehrwert in Sachen Betrieb und Sicherheit in engen Umgebungen und löst damit ein weit verbreitetes Problem. In solider Combilift-Qualität umgesetzt, ist das Fahrzeug eine sehr nutzerorientierte Lösung mit einer hohen Marktrelevanz“, heißt es in der Begründung der Jury.
Der IFOY Sieger ist die leichteste Version in der CS-Reihe. Er ist kompakt, wendig, hat dank des kurzen Radstands einen kleinen Wendekreis und verfügt unter anderem über eine Servolenkung, eine AC-Motortechnologie und Hinterradantrieb. Ausgestattet mit einer 24V/375 Ah-Batterie erreicht er eine Höchstgeschwindigkeit von fünf km/h.

Dank seiner patentierten Multi-Positions-Deichsel ist er ideal für die Arbeit in engsten Bereichen und sehr schmalen Gängen. Der Fahrer hat eine gute Sicht und die Leistung im Schmalgang ist stark. Der kurze Radstand erfordert eine gewisse Gewöhnung. Das Gleiche gilt für die elektro-hydraulische Lenkung, die ganz leicht verzögert reagiert, aber bereits nach kurzer Eingewöhnungszeit intuitiv und logisch ist.

Die Deichsel ermöglicht die Drehung des Hinterrads auf Knopfdruck. Dadurch kann der Bediener beim Absetzen und Aufnehmen der Last in schmalen Gängen auf der sicheren Seite bleiben, wodurch Last und Gabeln vollständig sichtbar sind und die Kontrolle über die Lenkung erhalten bleibt. Durch den seitlichen Abstand des Bedieners zum Gerät wird außerdem die Gefahr des Einklemmens oder Quetschens eliminiert. Selbst im Schmalgang eines Schubmaststaplers kann man so einfach und sicher arbeiten. Beim Handling mit Europaletten beträgt die nötige Gangbreite bei der kleinsten Variante des Gerätes nur 2,10 Meter.

Auffällig für dieses Flurförderzeugsegment ist der neigbare Mast, der beim Combi-CS Standard ist. Er kann um bis zu zwei Grad nach vorne und bis zu fünf Grad nach hinten geneigt werden, so dass die Last während der Fahrt immer sicher auf der Gabel bleibt.

Die beiden nebeneinander angeordneten Vorderräder ermöglichen eine maximale Radstandlänge und reduzieren den Abrieb der Räder bei engen Kurvenfahrten. Durch das 2,5-kW-Antriebsrad hinten in Verbindung mit einer Servolenkung lässt sich der Hubwagen mit geringem Kraftaufwand kontrollieren. Die Traktion ist maximal. Standardmäßig ist der Combilift mit Kragarmgabeln ausgestattet.

Ganz in Combilift-Tradition ist der Stapler robust und sehr solide gebaut. Das moderne Display an der Deichsel informiert den Nutzer über Radposition, Fahrtrichtung und Batteriestatus. Auch die Anzahl der Betriebsstunden, die Geschwindigkeitszeichen Schildkröte oder Hase und eine eventuell aktivierte Feststellbremse werden angezeigt.

Der Combi-CS im IFOY AUDIT

 

Warehouse Truck "highlifter": ESR 1000, Crown Gabelstapler GmbH & Co. KG

 

Der IFOY AWARD 2020 in der Kategorie „Warehouse Truck highlifter“ geht an den ESR 1000 aus dem Hause Crown. Die internationale Jury wählte den 2019 vorgestellten Schubmaststapler mit 2,5 Tonnen Tragkraft zur besten Neuerscheinung unter den Lagertechnikgeräten im Bereich der Highlifter.

Warehouse Truck highlifter of the Year 2020

CrownAusschlaggebend für die Entscheidung der Jury waren die konsequent auf einen hohen Kundennutzen ausgerichteten Innovationen in Sachen Nachhaltigkeit, Ergonomie und Sicherheit sowie die Leistungswerte des Staplers. „Herausragend ist die Xpress Lower Technology, die die Absenkgeschwindigkeit verdoppelt sowie die Energierückgewinnung beim Absenken, die den Energieverbrauch um bis zu elf Prozent senkt. Der Produktivitätsgewinn für den Nutzer kann bis zu 21 Prozent betragen“, heißt es in der Begründung der Jury.

Die Schubmaststaplerserie besteht aus Geräten mit Tragfähigkeiten von 1400 bis 2000 kg und Hubhöhen bis zu 13.560 mm. Der IFOY Sieger hat eine Tragfähigkeit von 1600 kg und eine Hubhöhe von 6840 mm. Er ist mit einer 48V/468Ah-Batterie ausgestattet.

Am meisten profitiert der Nutzer beim Senken aus großen Höhen. In den IFOY Tests erwies sich Xpress Lower rund 50 Prozent schneller als die ebenfalls von Crown entwickelte Sicherheitssenkungsgeschwindigkeit. Im Vergleich zu den Top-Staplern am Markt ist die Absenkgeschwindigkeit bei Crown um 25 Prozent höher. Auch der Vorteil der Energierückgewinnung beim Absenken war im Test signifikant. Bei der Testlast von einer Tonne auf dem Zwölf-Meter-Mast lag die Energierückgewinnung bei 12,5 Prozent. Energieeinsparungen werden auch durch energierückgewinnendes Bremsen ermöglicht (e-GEN Braking).

Optional sind die automatische Höhenauswahl und die Neigestellungshilfe (Tilt Position Assist). Die Höhenauswahl stoppt die Gabeln automatisch an den programmierten Regalhöhen, um Schäden an Produkt, Regal und Stapler zu vermeiden und gleichzeitig den Durchsatz zu verbessern. Das System arbeitet zuverlässig und ist laut IFOY Test das benutzerfreundlichste am Markt. Die Neigestellungshilfe nivelliert die Gabeln für eine genauere Positionierung automatisch. Bezugspunkt ist der Boden.

Dank der Konnektivität des neuen Gena-Betriebssystems sind zudem die wichtigen Leistungsdaten leicht zu erkennen. Der Farb-Touchscreen mit Sieben-Zoll-Bildschirmdiagonale und so genannte Widgets zeigen dem Nutzer alle Informationen auf einen Blick. Das System ist in 25 verschiedenen Sprachen programmierbar und die Servicetechniker profitieren von detaillierten Ereignishistorien für alle Schubmaststaplerfunktionen. Sie können das Display für Diagnosen nutzen, einschließlich einer schrittweisen Fehlerbehebung, Setup und Kalibrierung.

Auch in Sachen Ergonomie und Personalisierung bietet der IFOY Sieger diverse Einstellungsoptionen. Die Sitzneigung und die Lendenwirbelstütze sind ebenso einstellbar wie die Armlehne oder die Höhe der Lenkung und ihre horizontale Position. Das Testgerät ist mit Fingerspitzenhebeln ausgestattet. Es reagiert vorhersehbar auf die Befehle. Der so genannte Offset-Mast gibt dem Fahrer eine gute Sicht auf das Rad, die Gabel und die Palette. Das optionale Panoramaglas maximiert die Sicht und bietet ein hervorragendes Schutzschild.

Alles über den ESR 1000 von Crown

 

AGV & Intralogistics Robot: TractEasy, EasyMile SAS

 

Der IFOY AWARD 2020 in der Kategorie „AGV & Intralogistics Robot“ geht an den TractEasy des französischen Herstellers EasyMile. Die internationale Jury wählte den autonomen Elektroschlepper für den Indoor- und Outdoorbetrieb zur besten Neuerscheinung unter den AGVs.

AGV & Intralogistics Robot of the Year 2020

TractEasyAusschlaggebend für die Entscheidung der Jury waren die universelle Einsetzbarkeit und die Qualität der Umsetzung. „Autonome Fahrzeuge sind nicht neu, aber bisher war ihr Einsatz meist auf Lager- oder Produktionsumgebungen beschränkt. Zudem stellen die Fahrzeuge nicht selten hohe Anforderungen an die Bodenqualität. Vor allem der Outdoorbereich ist für autonome Fahrzeuge eine Herausforderung. Dabei ließen sich gerade bei Transporten zwischen betrieblichen Gebäuden wegen der größeren Entfernungen deutliche Einsparungen durch Automatisierung realisieren. Der TractEasy schließt diese Lücke. Er ist sehr gut durchdacht, extrem professionell umgesetzt und ermöglicht eine flexible Automatisierung von Logistikprozessen sowohl im Indoor-, als auch im Outdoorbereich“, heißt es in der Begründung der Jury.

Der Schlepper mit einer Anhängelast von 25 Tonnen fährt bis zu 25 km/h sicher im Mischverkehr zwischen Autos, Fußgängern und Fahrrädern. Er kann dank seiner Bodenfreiheit auch auf unebenem Gelände oder bei schwierigen Wetterbedingungen, etwa bei starkem Regen, Schnee oder Temperaturen zwischen -15°C und +35°C, eingesetzt werden. Komplexe Aufgaben wie Fahrten durch Tore oder Situationen an Ampeln meistert der TractEasy zuverlässig, sofern das Hindernis – beispielsweise ein Tor oder eine Ampel – mit einem Kommunikationsmodul ausgestattet ist. Während der IFOY Testfahrt überzeugte die Lösung mit einem sicheren und störungsfreien autonomen Betrieb. „Dadurch öffnen sich im wahrsten Sinne des Wortes neue Türen für den autonomen Transport in der Intralogistik“, urteilt der Innovation Check.

Für die Entwicklung des Schleppers hat sich EasyMile mit TLD zusammengetan. Aus dem Hause EasyMile stammt dabei die autonome Technologieplattform, die in den elektrischen Schlepper JET-16 von TLD integriert ist. Das Fahrzeug ist mit einer ganzen Reihe von Sensoren, zum Beispiel LIDARS, Kameras, GPS, IMU und Odometrie ausgestattet. Sie ermöglichen eine sichere und zuverlässige Navigation ohne zusätzliche Infrastruktur. Im autonomen Modus wird die zuvor vom Gerät gelernte Route laufend mit der Ist-Situation verglichen. Die dem Fahrzeug beigebrachte Route kann mit der von EasyMile entwickelten Software optimiert werden. Mit diesem Tool lassen sich auch die Geschwindigkeiten leicht anpassen.

Der Schlepper verfügt über zwei Sicherheitszonen. Wird ein Hindernis innerhalb eines Meters an den Seiten oder innerhalb von zwei bis zehn Metern vor dem Schlepper erkannt, bremst das Fahrzeug schrittweise auf null. Befindet sich das Hindernis innerhalb eines Abstands von 60 Zentimetern, wird automatisch die Notbremse aktiviert und der TractEasy kommt abrupt zum Stillstand. In diesem Fall ertönt ein akustisches Signal. Beginnt der Schlepper eine autonome Fahrt, ertönt ebenfalls das Signal.

EasyMile gibt beim vollständigen Austausch eines logistischen Prozesses durch TractEasy-Fahrzeuge ein Return on Investment (ROI) von etwa zwei Jahren für einen Zweischichtbetrieb (fünf Tage in der Woche) an. Bei 24/7-Betrieb reduziere sich der ROI auf 1,2 Jahre.

TractEasy im IFOY AUDIT

 

Special Vehicle: SRSC45H9 Hybrid Reach Stacker, Sany Europe GmbH

Der IFOY AWARD 2020 in der Kategorie „Special Vehicle“ geht an den SRSC45H9 des chinesischen Herstellers Sany. Die internationale Jury wählte den im Februar vergangenen Jahres vorgestellten Hybrid-Vollcontainerstapler zur besten Neuerscheinung in dem Marktsegment.

Special Vehicle of the Year 2020

Sany EuropeAusschlaggebend für die Entscheidung der Jury waren die Energieeffizienz und die intelligente Nutzung bekannter Technologien für mehr Kundennutzen. „Der SRSC45H9 von Sany Europe wird den hohen Anforderungen an Reach Stacker mehr als gerecht. Verschiedene, professionell umgesetzte Innovationen bieten dem Nutzer im Hinblick auf Produktivität, Kraftstoffverbrauch, Ergonomie und Sicherheit große Vorteile“, heißt es in der Begründung der Jury.

Der Stapler bietet Hubkapazitäten in der ersten, zweiten und dritten Reihe von 45, 31 und 15 Tonnen. Die Produktivitätssteigerungen erreichen laut einem Sany-internen Test mindestens 15 Prozent im Vergleich zum hauseigenen Standardfahrzeug sowie einen um 20 Prozent niedrigeren Kraftstoffverbrauch. Die Vorteile sind auf ein Hybridsystem zurückzuführen, das auf das Heben und Senken des Auslegers mit dem Spreader ausgerichtet ist. Zwei zusätzliche Hubzylinder sind dabei mit Akkus verbunden, die beim Senken des Auslegers freigesetzte (Druck-)Energie speichern und in einem direkten Kraftfluss wieder zum Heben des Auslegers freigegeben. Das Hybridsystem arbeitet parallel zu den Haupthubzylindern und liefert bis zu 70kW zusätzliche Leistung. Das System hat sich bereits in anderen Branchen bewährt, bei Containerstaplern ist es neu.

Die Haupthubzylinder fallen zudem schlanker aus, was ein schnelleres Heben bei niedriger Motorleistung und geringerem Energieverbrauch ermöglicht. Bei Volllast ist die Hubgeschwindigkeit laut Sany 13 Prozent schneller. Weil am Spreader nur einer statt zwei Trägern verwendet wurde, fällt das Gewicht ein bis zwei Tonnen niedriger aus. Die Verwendung von nur einem Träger ist aus dem Leercontainerumschlag bekannt, für das Handling von beladenen Containern ist es ebenfalls neu. Eine zusätzliche Gewichtseinsparung erreichte Sany am Auslegerkopf und am Gegengewicht, was in der Praxis den Kraftstoffverbrauch reduziert. Zudem erhöht sich durch das geringere Gewicht und das bewegliche Gegengewicht (optional) die Hubkapazität sowohl in der zweiten als auch in der dritten Reihe um eine Tonne.

Der Reach Stacker hat eine Stapelhöhe von fünf statt vier Containern in der zweiten Reihe, wodurch die Produktivität (Container pro Stunde) um bis zu 23 Prozent steigt. Die Treibstoffeinsparung beträgt bis zu 11,5 Prozent, was umgerechnet in Treibstoffeinsparung pro Container 20 Prozent ergibt. In Abhängigkeit von den Gegebenheiten beim Kunden amortisieren sich die Mehrkosten im Vergleich zu einem Standardgerät deshalb in verhältnismäßig kurzer Zeit nach circa einem Jahr, urteilt der Innovation Check.

Während der IFOY Testfahrt sticht die komfortable und geräumige Kabine heraus. Die rahmenlosen Fenster bieten dem Fahrer eine uneingeschränkte Sicht auf die Arbeitsumgebung. Die Schiebefunktion der Kabine ermöglicht es außerdem, die jeweils beste Arbeitsposition zu finden. Der Grammer-Sitz ist rundum einstellbar und mit Luftfederung erhältlich. Das Lenkrad lässt sich leicht verstellen. Die Schalldämmung übertrifft die höchsten Industriestandards. Zudem sind zahlreiche Ausstattungsmerkmale bereits in der Standardmaschine enthalten, beispielsweise die hydraulisch bewegliche Kabine, Rückfahrkamera, Klimaanlage, reaktionsschnelle Joystick-Steuerung, Farbdisplay und die verstellbare Lenksäule.

Alles über den SRSC45H9 von Sany Europe

 

Counter Balanced Truck: RX 60, Still GmbH

Der IFOY AWARD 2020 in der Kategorie „Counter Balanced Truck“ geht an den neuen RX 60 der Still GmbH, Hamburg. Die internationale Jury wählte den erst im Oktober vergangenen Jahres vorgestellten E-Stapler mit 2,5 Tonnen Tragkraft zur besten Neuerscheinung unter den Gegengewichtsstaplern.

Counter Balanced Truck of the Year 2020

RX 60Ausschlaggebend für die Entscheidung der Jury war das innovative Gesamtpaket und die in allen Testreihen bestätigte überragende Umschlagleistung. „Mit dem RX 60-25 in der High-Performance-Variante bricht Still alle Rekorde und setzt die Messlatte für Elektrostapler in diesem Segment um einiges höher. Der Gegengewichtsstapler ist leise, einfach zu bedienen und wendig. Zudem punktet er durch seine im Vergleich zu Diesel oder Gas geringeren Stromverbrauchskosten sowie durch den niedrigen Wartungsaufwand. Noch nie zuvor war ein E-Gabelstapler so produktiv und eine so ernsthafte Alternative zu Verbrennern“, heißt es in der Begründung der Jury.

„Im Ergebnis steht eine mustergültige Lösung mit verbesserten Eigenschaften hinsichtlich Ergonomie, Leistung und Sicherheit“, urteil auch der wissenschaftliche Innovation Check und bescheinigt dem Kraftpaket eine Umsetzung auf professionellem Niveau.

Die E-Baureihe für den Innen- und Außeneinsatz mit Traglasten von 2,5 bis 3,5 Tonnen umfasst sieben Modelle mit zahlreichen optionalen Extras. Die neuen Modelle sind etwas länger als ihre Vorgänger, was die Beinfreiheit und den Arbeitsbereich für den Fahrer vergrößert. Ebenfalls größer fällt die Ein- und Ausstiegsstufe aus. Die Sicht durch den Mast und das Dach ist sehr gut und dank des niedrigeren Armaturenbretts auch der Überblick nach vorne. Das neue Display auf der verstellbaren Armlehne zeigt dem Fahrer alle relevanten Informationen und erleichtert ihm die Auswahl verschiedener Einstellungen, wie etwa Fahr- und Hubmodus, Energieeinsparungen mit Blue-Q und die Sprintkraft für zusätzliche Leistung. Die Armlehne ist sowohl horizontal als auch vertikal verstellbar.

Die Lenkung des IFOY Siegers zeigte sich im IFOY Test äußerst präzise und ließ sich sehr feinfühlig bedienen, auch bei vollem Lenkeinschlag und sowohl mit als auch ohne Last. Die Hubgeschwindigkeit der Hochleistungsversion mit einem 25 kW statt einem 20 kW-Pumpenmotor ist enorm. Im Test erreichte er eine Geschwindigkeit ohne Last von mehr als 66 Zentimetern pro Sekunde, ein Rekord in dieser Klasse.

Überragend und ein Allzeitrekord beim IFOY Test ist die Produktivität von 363 Paletten in acht Stunden. Dank der Energierückgewinnung, der optimierten Software und der neuen Steuerungseinstellung möglichst nahe an den Antriebsmotoren ist der RX 60-25 darüber hinaus extrem energieeffizient. Selbst bei maximaler Leistung beträgt die Reichweite einer Batterieladung in der Praxis zwölf Stunden und 51 Minuten, wenn die 670 Ah/80V Lithium-Ionen-Batterie benutzt wird. Mit der Blue-Q-Technologie liefert eine Batterieladung sogar mehr als 16 Stunden Leistung, obwohl die Produktivität auf dem gleichen Niveau wie beim bisher besten Elektrostapler bleibt.

Der RX 60 von Still im IFOY AUDIT

 

Start-up of the Year: etaLINK3000, Wiferion GmbH

 

Der IFOY AWARD 2020 in der Kategorie „Start-up of the Year“ geht an Wiferion – ehemals Blue Inductive. Die internationale Jury wählte etaLINK 3000 als erstes marktreifes und zu 100 Prozent kontaktlose Wireless-Charging-System für industrielle Elektrofahrzeuge zu besten Neuerscheinung in einer starken Start-up-Konkurrenz.

Start-up of the Year 2020

WiferionAusschlaggebend für die Entscheidung der Jury waren der überragende Kundenutzen und die hohe Marktrelevanz in Kombination mit einer ebenfalls hohen Produktqualität. „Das induktive Ladesystem etaLINK 3000 ist eine voll einsatzbereite Innovation, die den Alltag im Lager gewaltig revolutionieren und die Kosten für Unternehmen deutlich senken kann“, heißt es in der Begründung der Jury.

Das System zur automatischen CAN-gesteuerten Ladung von modernen Batteriesystemen ermöglicht eine schnelle und flexible Installation mittels Bodenplatten, die keinerlei Infrastrukturmaßnahmen mehr erfordert. In weniger als einer Sekunde startet der Ladevorgang. Ist dieser abgeschlossen, kann das fahrerlose Transportsystem oder der Stapler weiterfahren und das System schaltet automatisch ab.

Eine Besonderheit von etaLINK 3000 ist die herausragende Effizienz von 93 Prozent. Dem Start-up aus Freiburg im Breisgau ist es gelungen, die Nachteile von kabelloser Energieübertragung zu beseitigen. Es kommt ohne Steck- und Schleifkontakte aus und ist durch die IP67-Klasse vor Umgebungseinflüssen geschützt. Ein Zwischenladen der Batterien ist möglich, so dass sich Ladevorgänge flexibel in die intralogistischen Abläufe im Lager integrieren lassen.

Die intelligente Verteilung der Ladezyklen sowie eine Stromspitzenkappung sorgen für deutlich weniger Kosten in der Batterieanschaffung sowie bei der Energie selbst. Auch Ersatzteile und Ausfallzeiten sowie regelmäßige Wartung gehören der Vergangenheit an. Zudem können auch nachträglich elektrifizierte Flurförderzeuge und FTS an das induktives Ladesystem angebunden werden. Stillstandzeiten verringern sich, Batteriekosten sinken und der Ladeprozess gestaltet sich wirtschaftlich.

Die Geschichte von Wiferion begann im Jahr 2015, als die vier ehemaligen Freiburger Fraunhofer ISE-Forscher (Institut für Solare Energiesysteme) Benriah Goeldi, Johannes Mayer, Florian Reiners und Johannes Tritschler den Grundstein für die zukünftige Blue Inductive GmbH legten. Im Oktober 2015 begann die etaLINK 3000-Produktentwicklung, im April 2016 wurde das Unternehmen gegründet. Seit 2018 ist das Unternehmen mit dem Produkt in Serienproduktion. Es benannte sich 2019 in Wiferion um.

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